Repolit

Ein Blog über Rechner, Politik und Literatur.

Kurzkritik: »Der Club der toten Dichter« (N. H. Kleinbaum)

24. Februar 2025 — Malte Dostal

Der Film, dessen Drehbuch Kleinbaum zu einem Roman glorifiziert hat, mag noch so gut sein. Diese Adaption aber, die man beim besten Willen treffender als »Merchandising-Artikel« bezeichnen muss, ist hingegen schrecklich.


Dem Leser wird kein literarisches Werk, sondern die Aufzählung einzelner Handlungsteile präsentiert. Die Katastrophe des fünften Aktes passt nicht zu den ersten vier Akten und ist von einer eigentlichen Tragweite, die sich Kleinbaum nicht verdient hat. Die »Liebesgeschichte« zwischen Knox und Chris ist zum Kotzen ekelerregend und passt in den Frauen verachtenden Kanon dieses Buches. Schließlich ist die anti-intellektualistische Einstellung des Lehrers Keating, der die Literaturwissenschaft auf die rein subjektive Erfahrung reduziert, furchterregend und basiert auf einem Strohmann (»Dr. Pritchard«).

Dieses Buch ist es offenbar nicht einmal Wert, dass ich meine Parataxen schön miteinander bekannt mache.

Ich nehme dieses Buch nicht an und finde es auch schlimm, dass ich einige Stunden das hier lesen musste!

Diese Kritik befindet sich auch auf der Website unseres Buchklubs.

Schlagwörter: literatur, kurzkritik